Von der Last eines unterfordenden Berufes

Gott hat die Menschen dazu erschaffen, etwas im Leben leisten zu wollen und dem eigenen Leben eine Bedeutung zu geben. Unser Beruf spielt dabei eine wichtige Rolle. Nicht nur, weil wir in ihm viel Zeit verbringen, sondern weil er in unserer Gesellschaft ein wichtiges Mittel ist, die eigenen Gaben und Fähigkeiten einzusetzen. Wir brauchen daher einen Beruf, der zu uns passt, der uns in angemessener Weise herausfordert und uns trotz Stress und Hektik Spaß macht. Wer das nicht erlebt, sondern chronisch unterfordert ist, weil er sich in seinem Beruf nicht herausgefordert fühlt oder in dem, was er macht, keinen Sinn sieht, weil die Arbeit, die er leistet, für den Betrieb scheinbar nicht wichtig ist, der steht in der Gefahr, einen Boreout zu erleiden. Im Gegensatz zum Burnout wird erst in letzter Zeit und auch nur sehr selten über den Boreout gesprochen. Eine Unterforderung ist keine Sache der Arbeitszeit. Man kann mit Arbeit überhäuft sein und trotzdem ist einem ständig langweilig, weil die Arbeit einfach keine Herausforderung darstellt.

Die Anzeichen eines Boreout sind dieselben wie bei einem Burnout:

Schlafstörungen

Antriebslosigkeit

Ängste und Gefühlsausbrüche

depressive Gedanken

massive Zweifel an der eigenen Kompetenz oder körperliche Erschöpfung.

Auch hier kann es sein, dass man sich ohne eine längere Krankschreibung nicht wieder erholen kann.

Stehe dazu, unterfordert zu sein

In der Beratung ist es wichtig, dass man zuerst einmal dazu steht, unterfordert zu sein. Vielen Betroffenen fällt das schwer, weil sie das Gefühl haben, dass sie sich damit auf eine unangenehme Weise über die anderen stellen. Doch zu verstehen, dass das Unterfordertsein das Problem ist, ist wichtig. In einer zweiten Phase wird ein Plan erarbeitet, wie das Leben in Zukunft gelingen kann. Das kann bedeuten, sich mittelfristig nach einer neuen beruflichen Herausforderung umzusehen oder auch die Freizeit so zu gestalten, dass man hier einen Ausgleich erlebt.