Kennst Du das, dieses lange Nachdenken, wie Du eine richtige Entscheidung treffen kannst? Du beneidest andere Menschen, bei denen das scheinbar kein Problem ist. Sie treffen eine Entscheidung, gehen ihren Weg und finden dabei immer die für sie richtige Lösung. Andere Menschen hingegen sind unsicher, wenn es darum geht, eine Entscheidung zu treffen und zu denen gehörst Du auch. Es fällt Dir nicht leicht, von den verschiedenen Möglichkeiten die richtige auszuwählen. Woher sollst Du wissen, was das Richtige für Dich ist? Etwas kann sich für den Augenblick richtig anfühlen, doch wenn Du weiter darüber nachdenkst, fällt Dir vieles ein, was passieren könnte, falls Du diesen Weg einschlägst. Und dann ist da auch die Stimme aus der Vergangenheit, die Dir aufzählt, wie häufig Du Dich schon vertan hast. Wie gehen die anderen eigentlich mit ihren falschen Entscheidungen um? Treffen sie nie welche? Oder gehen sie auf eine unverantwortliche Weise mit ihren Fehlern um? Manchmal wünschst Du Dir ein deutliches Zeichen von Gott, der Dir genau sagt, was Du jetzt tun sollst. Doch das bleibt aus oder aber, es ist eben nicht eindeutig.

Gründe für Entscheidungsschwierigkeiten

Woher kommt das, dass es Menschen gibt, die mit falsch getroffenen Entscheidungen und den daraus resultierenden Folgen scheinbar ganz locker umgehen können, während andere Menschen sich  schwertun? Die Ursachen dafür können vielfältig sein. Es kann sein, dass die Konsequenzen einer falschen Entscheidung für jemanden so negativ waren, dass er Angst davor hat, dass sich so etwas wiederholt. Es entsteht das Gefühl, sich selbst nicht mehr vertrauen zu können. Wer erlebt hat, dass sich die eigene Intuition als völlig falsch erwiesen hat, kann dadurch in tiefe Zweifel an der eigenen Fähigkeit kommen, zwischen richtig und falsch unterscheiden zu können. Er muss wieder lernen, sich selbst zu vertrauen und Zutrauen in die eigene Stärke zu haben.

Anderen Menschen fällt es schwer, Entscheidungen zu treffen, weil sie das Gefühl haben, dass sie sich nicht wirklich ihre eigene Meinung erlauben dürfen. Sie haben als Kind oft die Erfahrung gemacht, dass ihr Standpunkt von den Eltern angezweifelt oder missachtet wurde. Was sie wollten, wurde als falsch oder dumm dargestellt. Somit fehlt ihnen die Erfahrung, dass sie in ihrer eigenen Meinung gestärkt wurden. Als Erwachsener haben sie immer noch Schwierigkeiten, selbstbewusst einen eigenen Standpunkt einzunehmen, von dem aus sie entscheiden können.

Bei wieder anderen Menschen ist die Ursache der Entscheidungsschwierigkeit im Umgang mit den eigenen Fehlern begründet. Wenn ein wichtiges Lebensziel darin besteht, Fehler zu vermeiden und der Wunsch, alles richtig zu machen, besonders stark ausgeprägt ist, dann wird es schwer, Entscheidungen zu treffen. Sie befürchten eventuell, dass ein Fehler, den sie machen, eine falsche Weiche stellt und sie für immer darunter leiden müssen. Vielleicht ist es aber auch so, dass sie Angst davor haben, dass Gott sie straft, wenn sie einen Fehler machen.

Noch eine Ursache kann auch sein, dass die eigenen Eltern selbst große Entscheidungsschwierigkeiten hatten. Oft kommt es dazu, dass Eltern ihre Kinder mit in diese Selbstzweifel hineinziehen. Sie vermitteln dadurch den Eindruck, dass man es eigentlich nie richtig machen kann und „vererben“ somit ihre eigene Entscheidungsschwäche an die Kinder.

Mehr Freiheit bei Entscheidungen

Wenn Du diese Entscheidungszweifel kennst und das gerne ändern willst, dann ist es also zunächst einmal wichtig, die Ursachen dafür zu finden. Danach kannst Du lernen, wie Du ein gesundes Selbstwertgefühl aufbaust, mit dem Du eine mutige Entscheidung treffen kannst. Es ist auch wichtig, dass in Deinem Inneren die Erkenntnis wächst, dass Gott Dir die Fähigkeit gegeben hat, Fehler zu korrigieren und dann einmal falsch getroffene Entscheidungen auch wieder zurückgenommen werden können. Eine psychologische Beratung kann Dich dabei unterstützen und Dir einen Weg zu mehr Freiheit und Leichtigkeit im Umgang mit Entscheidungen verhelfen.