Leider habe ich in den letzten Jahren immer wieder erleben müssen, dass Menschen, die geistlich aufbrechen wollten, am Ende frustriert waren. Gerade wenn sie Jesus wirklich erleben wollten und wenn sie glaubten, dass die Bibel auch heute noch real ist, konnte das passieren. Es gibt eine Art der Theologie, die im Kern nicht falsch ist, aber in ihrer Einseitigkeit doch am Ende zerstörerisch wirken kann. Das Gott Menschen heilt, ja, es sogar sein Wille ist, Heilung zu schenken, ist eine biblische Wahrheit. Aber daraus abzuleiten, dass Gott immer heilen muss, ist falsch – und damit eine Irrlehre. Wenn Heilung nicht geschieht, greift man zu bösartigen Mitteln. Der Kranke hat nicht richtig geglaubt, Schuld wurde nicht bekannt oder die Vorfahren sind verantwortlich. Selten wird danach gefragt, ob das Problem vielleicht bei denen lag, die gebetet haben. Wenn Menschen dazu aufgefordert werden, die Kontrolle ganz loszulassen, kann das ein warnendes Signal sein, dem man misstrauen sollte.

Auch wenn es um die Erfahrungen mit dem Heiligen Geist geht, beobachte ich oft einen ungesunden Umgang mit ihm. Die einen wissen nicht, wie sie ihn erleben können und streben nur einen „nüchternen“ Glauben an. Andere wiederum halten jedes Gefühl und jede Idee für ein Reden des Geistes Gottes. Viele Eindrücke und Prophetien, die Christen weitergegeben haben, haben mich ehrlicherweise nicht überzeugt, weil sie einfach keine gute Qualität hatten.

Durch reden die Wahrheit erkennen

Es ist wichtig, darüber zu sprechen. Nur wenn du verstehst, was passiert ist und warum es so war, kannst du lernen, den Heiligen Geist zu erleben und nicht nur eine menschliche Einbildung von ihm. Es stimmt: Jesus ist heute erfahrbar. Unter anderem kann das auch in Heilungen, Prophetien und Eindrücken geschehen. Aber nur, wenn wir mit der Bibel lernen, damit so umzugehen, wie Gott es meint, werden wir geistlich wachsen und Jesus erleben – und nicht nur irgendeine falsche Vorstellung von ihm.