Ursachen und Anzeichen

Burnout, so denkt man, ist vor allem eine Folge hoher Arbeitsbelastung. Aber das ist nur ein Teil der Ursache. Stress im Beruf, Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren oder ausgetauscht zu werden, Mobbing von Kollegen oder permanente Verantwortung führen dazu, dass wir nicht mehr abschalten und uns erholen können. Wir sagen uns: Ich muss jetzt alles geben, die Zähne zusammenbeißen. Ich darf jetzt keine Schwäche zeigen. Ich trage die Verantwortung, es liegt an mir. Oft hat dies mit tief in uns sitzenden Antreibern zu tun. Unbewusste Überzeugungen, die wir mitbringen, mit denen wir bisher gut leben konnten, die aber unter dem permanenten Druck und Stress dazu führen, dass wir nicht mehr zur Ruhe kommen.

Die Folgen können sein

Schlafstörungen, weil wir unsere Gedanken nicht abstellen können

Angst vor Situationen und Aufgaben, die wir eigentlich gut können

Versagensängste und die Furcht, es nicht mehr zu schaffen

Appetitlosigkeit

Depressionen

Körperliche Erschöpfungszustände, so dass schon ein Spaziergang so anstrengend ist wie früher eine halbe Stunde Joggen.

Es braucht Mut, um zu einem Burnout zu stehen

Diese Anzeichen sind Hinweise unseres Körpers, dass unsere Seele dringend Hilfe und Pflege braucht.
Meist hilft nur, eine längere Auszeit vom Beruf und der Gang zum Arzt, um sich krankschreiben zu lassen. Für viele Betroffene ist das ein schwerer Schritt. Jetzt müssen die Kollegen die eigene Arbeit auch noch mitmachen, so denken sie – oder, es ging bisher doch, es muss auch weitergehen. Sich selbst einzugestehen, dass jetzt der Zeitpunkt da ist, den eigenen Burnout als Krankheit anzuerkennen und die nötigen Schritte einzuleiten. Wer zu lange zögert, kommt oft um einen Klinikaufenthalt nicht herum.

Beratung bei Burnout

Die Beratung kann Betroffenen darin unterstüzen, sich selbst besser zu verstehen und die Widerstandsfähigkeit zu stärken:

Am Anfang steht die Erholung und die Schlafstörung. Nur wer ausreichend schläft, kann auf Dauer wieder gesund werden. Außerdem sind Entspannungstechniken und Achtsamkeitsübungen gute Hilfen, der Seele Ruhe zu geben. Auch reden tut gut und ist entlastend.

In einer zweiten Phase geht es dann darum, sich selbst zu verstehen. Was war der eigene Anteil am Burnout? Was hat mich dazu angetrieben, mich für alles verantwortlich zu fühlen? Was hat dazu geführt, dass ich dachte, ich kann mich nicht wehren, ich muss das jetzt aushalten? Was hat mich angetrieben, ständig noch mehr geben zu müssen?

In einer dritten Phase geht es darum, neue Wege und Möglichkeiten zu finden, um in Zukunft einen Burnout zu vermeiden. Es geht darum, die innere Einstellung zu verändern, so dass du lernst, dich selbst wichtig zu nehmen und für dich zu sorgen.